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Drei langjährige Waldarbeiter gründeten ihr eigenes Rückeunternehmen


Zertifizierungswahn, Bodenschutzdebatte, Ausschreibungsprobleme, Preisdumping – es gab sicher schon bessere Zeiten zum Gründen eines Forstbetriebs. Drei bayerische Holzfäller ließen sich von diesen Schwierigkeiten nicht abbringen, gemeinsam ein eigenes Rückeunternehmen zu gründen.

Eine heruntergerittene Traktor-Rückewagen-Kombination, die sich drei Jungunternehmer im Sechs-Tage-Schichtbetrieb teilen – eine solche Situation kann man schon mal bei einem neugegründeten „Forstbetrieb“ befürchten. Die noch junge SBO Forst GmbH tritt definitiv professioneller auf: Als wir das Revier Schrobenhausen des Forstbetriebs Kaisheim der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) besuchen, kommt uns der SBOeigene John Deere 1110E entgegen. Der Forwarder ist nicht nur nagelneu, sondern auch top ausgestattet. Als erstes fallen Polterschild und breite Pellen ins Auge, wir werden später aber auch auf Dinge wie Kran, Drehkabine und Seilwinde eingehen. Auf der Maschine sitzt Alfons Brandner – überraschenderweise keiner der Firmeninhaber, sondern angestellter Fahrer bei der SBO Forst GmbH mit Sitz im oberbayerischen Ehekirchen. Interessant ist auch, was Brandner da gerade aus der Gasse holt: Mit dem Forwarder schleppt er nicht etwa irgendwelche Abschnitte, sondern schleift eine Handvoll starker Fichten an den Weg. Im Revier Schrobenhausen hat die Firma SBO einen Rücke-Auftrag von schlappen 10.000 Festmeter an Land gezogen, davon gut die Hälfte Langholz. Auf diese Aufgabe wurde der 1110E mit einer Drehrunge vorbereitet, so daß ohne Umbaumaßnahmen entweder Kurz- oder Langholz gerückt werden kann.

Die Ausschreibung der Rückearbeiten im Revier Schrobenhausen war ein wesentlicher Auslöser für die Gründung der Firma SBO Forst. SBO steht für die Gründer Hermann Steinbühler, Tobias Buchhart und Alfred Ostermeier. Die drei arbeiten seit langen Jahren als Waldarbeiter für den Maschinenring Schrobenhausen. Den Schwerpunkt ihrer Arbeit bildet die motormanuelle Fällung, sie erledigen aber auch Tätigkeiten wie Bestandspflege oder Zaunbau. Das von ihnen geschlagene Holz rückte bislang ein Forstunternehmer, dessen Kapazitäten aber irgendwann nicht mehr ausreichten. Zwar halfen zwei andere Unternehmen aus, doch eine langfristige Lösung wäre natürlich schön gewesen. Als die drei dann noch auf die Ausschreibung im Revier Schrobenhausen aufmerksam wurden, kam ihnen der Gedanke, einen eigenen Rückezug anz schaffen. Der könnte anfangs hauptsächlich durch die Arbeit im Staatsforst-Revier ausgelastet werden, so der Plan der drei, sollte aber noch genug Kapazitäten zum Rücken des selbstgeschlagenen Holzes haben. Diese Rechnung wäre ohne den Staatsforsten-Auftrag hinfällig; also sollte erst dann eine Maschine angeschafft werden, wenn die Ausschreibung gewonnen würde. Natürlich muß bei der Teilnahme an einer Ausschreibung explizit darauf hingewiesen werden, daß die benötigte Maschine noch gar nicht vorhanden ist – macht man dies und der Zeitplan paßt, sollte das in der Regel zu keinen Problemen führen. Für die Jungunternehmer lief alles prima: Die Ausschreibung brachte ihnen einen Rückeauftrag über 10.000 Festmeter.

800er Pellen und ein starker Kran

Bei unserem Besuch empfängt uns das Revier Schrobenhausen mit dem inzwischen leider typischen Dezember-Wetter: naß und zu warm – wochenlangen Dauerfrost scheint es auch diesen Winter wieder nicht geben zu wollen. Zur Zeit ist die Arbeit für den SBO-Forwarder kein Problem, der Boden ist noch nicht kritisch aufgeweicht. Falls es noch schlimmer wird, ist der Forwarder zumindest mit passender, 80 Zentimeter breiter Bereifung gewappnet. Die Pellen der Dimension 800/40-26.5 stammen von Alliance. Das „Forestar LS-2“ genannte Profil soll auch auf schwierigen Böden prima ohne Bänder oder Ketten zurechtkommen. Zwar sind 800er Reifen bisher auch bei den BaySF nicht vorgeschrieben, im Hause SBO mag man aber nicht darauf setzen, daß das auf ewig so bleibt; da der John Deere 1110E trotz der Breitreifen unter drei Meter Außenbreite bleibt (genau sind’s 2,98 Meter), gibt’s auch keine Probleme beim Transport auf öffentlichen Straßen.

Probleme macht die Maschine auch im Bestand nicht, sondern hinterläßt – nicht zuletzt dank des erfahrenen Maschinenführers – die Gasse ohne „Verwüstungen“. Das sieht Wolfgang Haller gerne, der Revierleiter zeigt sich äußerst zufrieden mit den bisherigen Leistungen der SBO GmbH. [...]

Jan Biernath

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe FORSTMASCHINEN-PROFI Februar 2015 erschienen.

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