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Mit dem Zwanzigtonner Rückezug Komatsu 895 im schwedischen Windwurf unterwegs

Dieses schwedische Holz ist ein Gedicht. Einmal von der Dichte der Jahresringe her, aber auch wie es dicht an dicht links und rechts neben der Rückegasse in rauhen Mengen auf riesigen Rauhbeugen liegt. Und wenn wir hier schon beim „dichten“ sind: Der Boden wird auch durch sehr schwere Maschinen nicht ein bißchen verdichtet, denn erstens sitzt hier der strenge Frost eines schwedischen Winters noch ganz tief drin, zweitens hat der Harvesterfahrer eine dichte Reisigmatte hingelegt, auf der es sich sehr weich und angenehm laufen und fahren läßt. Hier wird auf eine sehr effektive Weise Holz gerückt, hier lohnt sich die Leistung für den Forstunternehmer (wieder) ...

Um es gleich vorwegzunehmen: Der von uns besuchte Forstunternehmer hat im Dezember die Auszeichnung für den „Unternehmer des Monats“ in Schweden gewonnen. Er war der schwedische Unternehmer, der die größte Menge Holz in diesem Monat an den Weg und auf die Polter gebracht hat. Wir kennen die Menge, wissen also ganz genau, wieviel Kubik das waren; wir sagen und schreiben es aber nicht! Das würde nämlich bei einigen Phantasten in Mitteleuropa ein mittelschweres Beben verursachen, jedenfalls in der Gehirnhälfte, die für die Gier und Unersättlichkeit zuständig ist. Also lassen wir das, denn man kann die Holzernte in Skandinavien und Mitteleuropa nicht miteinander vergleichen. Man kann und man darf es auch nicht. Die Fachleute wissen das, trotzdem versuchen es einige immer wieder und wollen anhand irgendwelcher Tabellen „Vergleiche“ anstellen. Das geht meistens zu Lasten der mitteleuropäischen Forstunternehmer. Ein Vergleich sei aber hier gestattet: Die deutschen Forstunternehmer engt man immer mehr ein, man macht ihnen Auflagen und hindert sie mit zum Teil dummen Vorschriften und Gesetzen daran, ihre Arbeit im Forst effektiv zu gestalten. In Schweden hingegen gibt man den Unternehmern immer mehr Freiheiten. Warum das so ist und was als Ergebnis dabei am Ende rauskommt, haben wir uns mal angesehen. Patric Andersson (46) lebt in der Nähe der Stadt Östersund ist seit September 2009 Forstunternehmer in Schweden.

Über das Maschinensteuersystem Maxi Xplorer wird auch das Gewicht der Ladung angezeigt. Hier sind es aktuell 21,63 Tonnen.Er besitzt einen der größten Forwarder, den diese Welt je gesehen hat. Wenn man beim Anblick dieser Maschine sagt, es ist ein „Monster“ – dieser Komatsu 895 mit 20 Tonnen Nutzlast – dann stimmt das wohl so in etwa. Gleich zu Beginn eine Kuriosität am Rande. Früher war es üblich, daß schwedische Maschinenfahrer nach Deutschland geholt wurden, um bei deutschen Forstunternehmern als Fahrer zu arbeiten. Patric Andersson hat den Spieß jetzt einfach umgedreht: er holte sich einen Fahrer aus Deutschland. Warum? Nun, in Schweden gibt es das gleiche Problem wie in Deutschland: man findet kaum noch fahrerischen Nachwuchs. Mit seinem Komatsu 895 besitzt Andersson aber einen kleinen „Standortvorteil“. Dieses Monster möchte wohl jeder gerne mal fahren. Auch aus diesem Grund ist vermutlich der Deutsche Nicky Schmidt (36) bei Andersson seit vier Jahren als Fahrer im Einsatz. Er fährt drei Wochen lang Maschine in Schweden, fliegt dann nach Deutschland zu Frau und Kindern in die Heimat. Zur Zeit rückt Schmidt mit dem 895 in der Nähe von Östersund/Jämtland auf einer Fläche von „nur“ acht Hektar. Hier hat der Wind gewütet und am 16. Dezember 2013 sehr viele Bäume umgeworfen, die jetzt von dem Unternehmen Andersson aufgearbeitet werden. Diese acht Hektar sind allerdings ein „Witz“ gegenüber der Fläche, die wir eigentlich schon im Spätherbst sehen sollten. Dort bearbeitete Patric Andersson einen Kahlschlag von 128 Hektar. Auf diesem riesigen Abtrieb lagen 29.000 Kubikmeter Holz, die er in kürzester Frist „rausprügelte“. Von 2,8 bis 5,5 Meter lang war das Industrieholz; die Abschnitte maßen 3,4 bis 5,5 Meter. Dazu kamen noch zirka 800 Festmeter Masten. Insgesamt fünf Sortimente waren also zu rücken. Mit dem 895 kann der Fahrer mit Hilfe des Systems Loadflex im günstigsten Fall 20 Tonnen Holz aufladen. Das sind bei der Fichte je nach Gewicht bis zu 27 Kubikmeter Holz; bei der Kiefer bis 24 Kubik, jedenfalls dann, wenn das Holz nicht zu schwer ist.

Forstunternehmer Andersson besitzt insgesamt zwei Komatsu-Maschinen. Wobei der Harvester noch eine der letzten Valmet-Maschinen ist, ein 931 mit einem 365er Aggregat. Die Maschine ist Baujahr 2009, wurde aber erst ab Januar 2010 eingesetzt und hat heute knapp 17.000 Stunden auf der Uhr. Das Aggregat übrigens auch. Man hatte Patric Andersson gesagt (und so haben wir es ja auch alle mal gelernt), daß ein Harvesteraggregat eigentlich nur 5.000 Stunden hält. Manche mehr, manche weniger. Sein Aggregat scheint eins von einem anderen Stern zu sein. Ohne große Reparaturen hält es bis heute, 17.000 lange Stunden. Mit dem Harvester wird in Doppelschichten gearbeitet, auch mit dem Rückezug. Andersson und seine Leute haben ein interessantes Schichtsystem, nach dem sie sich richten. Der Mann, der die Spätschicht fährt, schläft danach im Wald im Aufenthaltswagen und beginnt die Frühschicht. Nachdem die Spätschicht von 14.30 bis 23.00 Uhr ging, dazu dann die Schlafpause kam, mußte der Fahrer also wieder um 6.00 Uhr in der Früh bis um 14.30 Uhr mittags arbeiten. Danach hatte der Mann eine 24-Stunden Freischicht bis zum nächsten Tag. So spart man sich nach Patric Anderssons Aussagen übrigens auch eine gewaltige Menge an Fahrzeit vom und zum Arbeitsplatz. Die beiden Forwarderfahrer wechseln sich ebenfalls nach diesem Prinzip ab. Forstunternehmer Andersson ist von diesem System ebenso überzeugt wie seine Leute. Damit die Übernachtungen im Wald nicht so eintönig werden, werfen wir jetzt mal einen Blick in den „Übernachtungswagen“. Es handelt sich hierbei um einen Werkstattwagen, einen Zweiachser, der in ein Wohnabteil und in ein Werkstattabteil aufgegliedert ist. […]

Dieter Biernath

Der komplette Artikel ist in der Ausgabe FORSTMASCHINEN-PROFI April 2014 erschienen.

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